Deaf Power ist mehr als nur ein Gefühl.
Es bedeutet eine Revolution der Stille!
Es ist eine Bewegung und eine Philosophie, die die Gehörlosengemeinschaft stärken soll. Stell dir vor, du gehörst zu einer Minderheit, deren Sprache oft missverstanden oder ignoriert wird. Deaf Power geht darum, stolz auf die eigene Gehörlosen-Identität zu sein, die Gebärdensprachen als vollwertige Sprachen anzuerkennen und sich für die Rechte der Gehörlosen einzusetzen.
Es geht darum, Barrieren abzubauen, sei es in der Kommunikation, in der Bildung oder im Zugang zu Informationen. Deaf Power fordert eine Welt, in der Gehörlose nicht als behindert, sondern als sprachliche und kulturelle Minderheit anerkannt werden,
die einen wertvollen Beitrag zur Gesellschaft leisten kann. Es ist ein Aufruf zur Selbstbestimmung und Gleichberechtigung.
Stell dir vor, du bist Teil einer Gemeinschaft, in der deine Sprache, deine Kultur und deine Identität tief verwurzelt sind. Gleichzeitig wirst du von der Mehrheitsgesellschaft als behindert wahrgenommen. Klingt widersprüchlich, oder? Ist es aber nicht.
Als gehörloser Mensch erlebe ich in meiner Gemeinschaft keine Barrieren. Wir kommunizieren fließend in Österreichischer Gebärdensprache, teilen unsere Erfahrungen und leben unsere Kultur. Doch außerhalb dieser Blase sieht die Welt anders aus. Die Behinderung, wie sie von der Gesellschaft konstruiert wird, wird plötzlich zur Realität. Oftmals habe ich keinen Zugang zur akustisch orientierten Welt, sei es bei Gesprächen, Filmen oder Veranstaltungen.
Es geht also nicht darum, Gehörlosigkeit zu heilen oder zu normalisieren, sondern anzuerkennen, dass wir Menschen schlichtweg verschieden sind. Wir alle bringen unterschiedliche Perspektiven, Fähigkeiten und Kulturen mit. Wenn du tiefer in dieses Thema eintauchen möchtest, empfehle ich dir das Buch Understanding Deaf Culture: In Search of Deafhood von Paddy Ladd. Ladd, selbst gehörlos und Dozent, zeigt auf, wie die Bewegung gegen die Autonomie der Gehörlosen im 19. Jahrhundert von kolonialistischem Gedankengut geprägt war. Krass, oder?
Heute, im Zeitalter des Postkolonialismus, haben wir die Chance, die Kultur der Gehörlosen neu zu entdecken und wertzuschätzen. Sie ist ein wertvoller Beitrag zur kulturellen Vielfalt unserer Gesellschaft und verdient es, mit offenen Augen und einem respektvollen Herzen betrachtet zu werden.
Deaf Power isn’t just a feeling.
It’s a profound force representing a revolution waged in silence.
Deaf Power is a movement and a philosophy dedicated to empowering the Deaf community. Imagine belonging to a minority group whose language is frequently misunderstood or ignored. Deaf Power is about taking pride in your Deaf identity, recognizing sign languages as fully-fledged languages in their own right, and advocating for the rights of Deaf individuals.
It’s about dismantling barriers, whether in communication, education, or access to information. Deaf Power champions a world where Deaf people are not perceived as disabled but as a linguistic and cultural minority, capable of making valuable contributions to society. It’s a rallying cry for self-determination and equality.
Imagine being part of a community where your language, culture, and identity are deeply rooted. Yet, simultaneously, the majority society perceives you as disabled. Sounds contradictory, doesn’t it? But it’s not.
As a Deaf person, I don’t experience barriers within my community. We communicate fluently in Austrian Sign Language, share our experiences, and live our culture. But outside this bubble, the world looks different. The disability, as constructed by society, suddenly becomes a reality. Often, I lack access to the acoustically oriented world, whether in conversations, films, or events.
So, it’s not about curing or normalizing deafness, but about acknowledging that people are simply different. We all bring diverse perspectives, abilities, and cultures to the table. If you want to delve deeper into this topic, I recommend the book „Understanding Deaf Culture: In Search of Deafhood“ by Paddy Ladd. Ladd, himself Deaf and a lecturer, reveals how the movement against Deaf autonomy in the 19th century was influenced by colonialist ideologies. Mind-blowing, right?
Today, in the era of post-colonialism, we have the opportunity to rediscover and appreciate Deaf culture. It’s a valuable contribution to the cultural diversity of our society and deserves to be viewed with open eyes and a respectful heart.

Demonstration: „Schluss mit Barrieren“
2016, September, 30 th
Die Erstsprache der gehörlosen Menschen ist die jeweilige nationale Gebärdensprache. Im österreichischen Bundesverfassungsgesetzbuch ist die ÖSTERREICHISCHE Gebärdensprache seit 2005 als offizielle Sprache anerkannt und eingetragen.
Darin heißt es:
Die Österreichische Gebärdensprache ist als eigenständige Sprache anerkannt.
Das Nähere bestimmen die Gesetze.
Die Herausforderung die wir haben ist, dass sie zwar anerkannt und eingetragen ist, jedoch sind keine Gesetze vorhanden, die unser kulturelles Menschenrecht und ein Recht auf Bildung sichern, schützen und regeln.
Die Devise heißt, nicht aufgeben, denn es geht um unsere gehörlose Welt, um unsere gehörlosen Kinder, die definitiv das absolute Menschenrecht besitzen sollten und jede erdenklich mögliche und gegebenen Maßnahmen erhalten sollen, in ihrer Erstsprache verstehen zu lernen, wie sich die Welt dreht!
The primary language for deaf individuals is their respective national sign language. In Austria, Austrian Sign Language (ÖGS) has been officially recognized and enshrined in the Federal Constitutional Law since 2005. The law states:
Austrian sign language
is recognized as
an independent language.
Details are governed by law.
However, the challenge lies in the fact that despite this recognition, no laws exist to secure, protect, and regulate our cultural human rights and the right to education.
The key is perseverance, as it concerns our deaf world, our deaf children, who undoubtedly deserve the absolute human right to understand how the world works in their first language, and to receive every conceivable and available measure to facilitate that understanding.
Text & Bilder: wolkenpirat
2025